Wasser in Bewegung

Aus den Eninger Nachrichten 07/2023 vom 17. Februar 2023.

Strömendes Wasser wirkt auf dem Foto je nach Belichtungsdauer sehr unterschiedlich. Sehr kurze Zeiten (auf unserem ersten Bild 1/160 Sek.) frieren sozusagen die Bewegung des Wassers ein und zeigen die einzelnen Tropfen, wie hier bei den überfluteten Stufen des Uracher Wasserfalls. Längere Belichtungszeiten wie auf unserem zweiten Bild (1,3 Sek.), für die man ein Stativ braucht, verwandeln das sich schnell bewegende Wasser im Gebirgsbach zu breiten Wasserschnüren. Noch längere Zeiten (bis zu einer Minute, für die dann ein Graufilter nötig ist) machen daraus einen Wassernebel ohne klare Konturen.

Wichtig ist dabei immer, dass es neben dem Wassernebel Bereiche im Bild gibt, die scharf sind, z. B. Steine im Wasser, Pflanzen am Ufer. Welche Belichtungszeiten überzeugende Bilder ergeben, muss man ausprobieren. Bei schnell fließendem Wasser erhalten wir in aller Regel Bilder, die nicht unserem Eindruck beim Sehen entsprechen, sondern auf unterschiedliche Weise unrealistisch sind. So haben Wassernebel zum Beispiel oft etwas Mystisches.

In die entgegengesetzte Richtung geht unser drittes Bild: Ein Wassertropfen, der auf das Wasser aufprallt. Der Tropfen ist oberhalb des Wasserspiegels, und dennoch sind auf der Wasseroberfläche schon die Kreise des aufprallenden Wassers zu sehen. Fotografieren lässt sich das mit dem Blitz (Blitzdauer 1/1000 Sek. oder kürzer). Aber wie kommt diese Situation zustande?

Das Bild entstand, nachdem der Tropfen auf das Wasser aufgeprallt ist. Es breiten sich ringförmige Wellen aus, und an der Stelle des Aufpralls entsteht als Folge dieser Wellenbewegungen ein Wassertürmchen, aus dem sich senkrecht nach oben eine Kette von Tropfen löst – das ist der Moment, an dem das Foto ausgelöst wurde – und wieder zurückfällt.

Markus Fischer
Marion Renz
Thorsten Seitz

Schlösser und Burgen – unsere aktuelle Ausstellung in der Achalmschule

Aus den Eninger Nachrichten 05/2023 vom 3. Februar 2023.

In der Mensa der Achalmschule hängen seit Januar Bilder von Schlössern und Burgen. Kinder lieben Schlösser, Burgen, Könige und Ritter. In Märchen und Kinderbüchern spielen sie eine große Rolle. Dornröschen sticht sich an einer Spindel und fällt in einem Schlossturm in einen hundertjährigen Schlaf. Auf Burg Eulenstein lebt das kleine Gespenst im Kinderbuch von Otfried Preußler.

Welche Faszination die Ritterromantik auch auf Erwachsene ausüben kann, zeigen zum Beispiel Schloss Lichtenstein von 1842 (unser erstes Bildbeispiel) oder Schloss Neuschwanstein (ab1869), das der bayrische König Ludwig II. nach dem Vorbild einer mittelalterlichen Ritterburg erbauen ließ und das als Touristenziel beliebt ist wie keine echte mittelalterliche Burg.

Faszinierend sind auch die repräsentativen Residenzen, die Schlösser, die sich viele Herrscher nach dem Vorbild von Versailles bauen ließen und zum Teil noch heute bewohnen. Dafür steht unsere anderen zwei Bilder. Das eine zeigt das Wasserschloss Glücksburg in Schleswig-Holstein, ein Landschloss aus der Zeit der Renaissance, dessen Äußeres seit fast 400 Jahren praktisch unverändert ist. Es stammt aus einer Zeit, als die Wohnsitze der Adligen noch befestigt sein mussten.

Das andere Bild zeigt die Vorbereitungen für ein festliches Diner auf Schloss Bückeburg, dem Stammsitz des Hauses Schaumburg-Lippe. Im großen Festsaal, gebaut kurz vor 1900, treffen sich Tradition und Moderne: Stilistisch am Rokoko orientiert, war der Saal von Anfang an elektrisch beleuchtet.

Uschi Schäfer
Schloss Lichtenstein, hier eine Winteraufnahme, erbaut im neugotischen Stil an der Stelle der mittelalterlichen Burgruine Lichtenstein, in exponierter Lage über dem Echaztal
Egon Rudelbach
Wasserschloss Glücksburg
Peter Nabholz
Großer Festsaal von Schloss Bückeburg in Niedersachsen

Einführung in das Jahresthema „Linien“

Aus den Eninger Nachrichten 03/2023 vom 20. Januar 2023.

Immer im Herbst legen die Fotofreunde Eningen ein Thema für das folgende Jahr fest, das dann ein Schwerpunkt unserer fotografischen Aktivitäten ist. Am Anfang des Jahres gibt es eine Einführung in dieses Thema, die den Mitgliedern das Jahresthema erschließen, genauer eingrenzen und Anregungen für das Fotografieren geben soll. Diese Einführung findet am 24. Januar um 20 Uhr im Vereinsheim des Modellclubs Eningen statt. Alle interessierten Fotografinnen und Fotografen sind herzlich eingeladen.

Hier vorab ein kurzer Einblick in das, was Linien für den Fotografen leisten:

  • Linien vermitteln einen räumlichen Eindruck und geben dem Bild Tiefe. Ganz klassisch sieht man das in unserem ersten Beispielfoto, das eine Perspektive einnimmt, wie Maler sie wählen: Wege, Straßen, Gebäude laufen auf einen Fluchtpunkt in der Ferne zu.
  • Linien lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters. Denn das Auge erfasst nicht das ganze Bild auf einmal, sondern erschließt es sich Punkt für Punkt anhand seiner Auffälligkeiten. Die Farben etwa können die Aufmerksamkeit lenken, aber auch Linien. Der Mann in unserem zweiten Bild bräuchte gar keine rote Hose, um die Blicke auf sich zu ziehen: Die wichtigen Linien im Bild führen alle zu ihm hin.
  • Die Linien, die wir in Fotos sehen, sind nicht immer reale Linien. Auch eine Reihe ähnlicher Objekte hintereinander oder nebeneinander sehen wir als Linie. Im dritten Bild gibt es neben den realen Linien der Straßenbegrenzung eine gedachte Linie der Sturzhelme der Radfahrer und – nicht so eindeutig – der Räder.

Mehr zum Thema „Linien“ in der Präsentation von Michael Dürr und Peter Nabholz am 24. Januar, aus der unsere Beispielfotos stammen.

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